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»Es gibt für mich keine Zitate«

»Es gibt für mich keine Zitate« : Intertextualität im dichterischen Werk Ingeborg Bachmanns. - 1. Aufl. XI, 505 S. Tübingen: Niemeyer, 2002. (Studien zur deutschen Literatur ; 165) ISBN: 3-484-18165-6 Preis inzwischen: 88,- Euro.

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Zum Inhalt

Abstract deutsch: Text-Text-Beziehungen (Intertextualität) sind ein Lieblingsthema der jüngeren Forschung. Sie werden jedoch häufiger behauptet als eindeutig nachgewiesen. Die Untersuchung entwickelt das methodische Rüstzeug, solche Thesen zu prüfen. Auf dieser Grundlage werden Texte Ingeborg Bachmanns von den frühesten Gedichten bis zur späten Prosa analysiert. Dabei kann die Untersuchung einige 'Mythen' der jüngeren Bachmann-Forschung korrigieren, etwa zum Verhältnis von Bachmann und Celan, zu ihrer 'musikalischen Poetologie' oder zum Einfluss von Adorno, Heidegger und anderen.

Abstract english: „For me there's no such thing as quotation.“ Intertextuality in the literary works of Ingeborg Bachmann.
Relations beween texts (intertextuality) are one of the pet themes of recent (linguistic and literary) research. But they are more frequently asserted than demonstrated. The study developes the methodological equipment required to test such theses. This is then used to examine texts by Ingeborg Bachmann, from her earliest poems to her late prose. The analysis is able to correct some cherished 'myths' in the recent research on Bachmann, notably the relationship between Bachmann and Celan, Bachmann's so-called 'musical poetology', and the influence of Adorno, Heidegger, and others.

Rezensionen

Aktuellste zuerst.

Anke Gilleir in Jahrbuch für internationale Germanistik 36 (2004), 2. Hbd., 164-167. Gilleir findet „Verdienste und Mängel“. Zu den Verdiensten rechnet sie „intensive“ Textinterpretation und „dichte“ Argumentation, „größte Sorgfalt“ bei der Sichtung der Bachmannforschung, „stringente Argumentation“ und „historischer Sinn“, „konsequenter Aufbau“ und „logische Beweisführung“: „in den Textlektüren wird quasi jedes Wort auf seinen Bedeutungsinhalt im Kontext der Argumentation beachtet“ (sic). Zu den Mängeln rechnet Gilleir vor allem den „polemischen Ton“, der sie „manchmal irritiert“. Außerdem findet sie manche „lapidaren Aussagen“ „keineswegs überzeugend“ (ihre beiden Beispiele Kristeva und die Palimpsest-Metapher Genettes kann ich allerdings nicht recht nachvollziehen). Scheint doch das Positive deutlich zu überwiegen?

Stephanie Bird in Austrian Studies 12 (2004), 302-304. „This book is the critical equivalent of a dissection carried out with the sharpest of scalpels under an intense and precisely directed thousand-watt light. Joachim Eberhardt's approach is scientific, analytical, exact and illuminating.“ Vielen Dank für die Blumen! In der zweiten Auflage kommt das auf den Klappentext.

Robert Pichl in Sprachkunst 35 (2004) 2, 403-408. Pichl hat eine schöne Zusammenfassung gegeben, er kennt sich eben aus. Danke für das Lob! „Die nachdrücklichste Wirkung auf den Leser erzielt Joachim Eberhardts Untersuchung durch die Klarheit und Stringenz der Diskursabwicklung … [Es] gewinnt die Untersuchung nebenbei auch noch die Funktion eines aktuellen Forschungsberichts.“

Jost Schneider in der Germanistik 43 (2002), 972. Eine etwas herablassende Kritik, die „methodologische Unzulänglichkeit“ darin findet, dass ich „nicht aus diskursanalytischer oder wissenspsychologischer Perspektive nach den Ursachen und Folgen“ der Verwechslung „von intentio operis und intentio lectoris“ gefragt hätte. Ansonsten handele es sich „insgesamt um einen wertvollen, mahnenden Beitrag zur Bachmann- und zur Intertextualitätsforschung.“ Na, Herr Schneider. Wissenspsychologie und Diskursanalyse sind Ihre Steckenpferde, nicht meine – wenn Sie so ein Buch lesen wollten, hätten Sie es sich selbst schreiben müssen.

Lothar Ruttner bei volltext.net unter dem Titel „Auftakt zum Bachmann-Jahr“. Positive Rezension – leider hat Ruttner nicht allzu genau gelesen. http://www.volltext.net/cgi-bin/artikel.pl?id=2652

Rolf Löchel bei literaturkritik.de unter dem Titel „Ein Herakles im feministischen Augiasstall?“ Lolf Röchel hat eine beispielhaft negative Kritik geschrieben – nachzulesen unter: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=5660 Mein Leserbrief dazu: http://www.literaturkritik.de/public/mails/leserbriefe.php?brief=4

Doris Koller bei literaturhaus.at. Sachliche Rezension, fast wertungsfrei, die vor allem zusammenfasst: http://www.literaturhaus.at/buch/fachbuch/rez/EberhardtBachmann/

themen/bachmann_buch.txt · Zuletzt geändert: 2018/12/15 18:36 von jge