Max Black: The Identity of Indiscernibles. In: Mind 61 (1952) No. 242, 153-164, hier 156.
»Isn't it logically possible that the universe should have contained nothing but two exactly similar spheres ? We might suppose that each was made of chemically pure iron, had a diameter of one mile, that they hadthe same temperature, colour, and so on, and that nothing else existed. Then every quality and relational characteristic of the one would also be a property of the other. Now. if what I am describing is logically possible, it is not impossible for two things to have all their properties in common. This seems to me to refute the Principle.«
Blacks Aufsatz ist ein Dialog, zwischen zwei Personen A und B, die über das „Prinzip der Identität des Ununterscheidbaren“ streiten. A vertritt, das zwei Dinge in Wirklichkeit eines sind (= „miteinander identisch“), wenn sie alle ihre Eigenschaften miteinander gemeinsam haben. Dieses Prinzip geht auf Gottfried Wilhelm Leibniz zurück. Es sieht intuitiv plausibel aus, denn, wie Forrest schreibt, ist es eine Alltagserfahrung, dass mittelgroße Objekte für uns leicht anhand ihrer individuellen Eigenschaften zu unterscheiden sind. Z.B. Steine am Weg haben eine veschiedene Größe, verschiedene Farben, verschiedene Texturen. Aber was unterscheidet Objekte, deren physische Eigenschaften gleich sind? Die Antwort liegt auf der Hand, dass wir z.B. Murmeln, die aus dem gleichen material hergestellt und gleich groß sind, anhand ihrer Position im Raum unterscheiden würden oder anhand einer Eigenschaft, die wir ihnen verleihen (wie z.B. indem wir einzelnen Murmeln einen Namen geben). Blacks Gedankenexperiment erschafft ein weitgehend leeres Universum, in der es nur zwei Objekte gibt, die in der gleichen Relation zueinander stehen. Weil sie in der gleichen Relation zueinander stehen, unterscheiden sie sich nicht anhand ihrer räumlichen Eigenschaften voneinander. Black lässt seine beiden Figuren darüber diskutieren. B lehnt allerdings ab, dass man z.B. Unterschiede einführt, indem man die Kugeln unterschiedlich benennt oder die eine links und die andere rechts sieht, da dies das vorgestellte Universum verändert, indem man einen Beobachter eingeführt hat, der diese Eigenschaftszuschreibungen vornimmt. Der Beoachter verändert das Universum, indem die Kugeln dann auch eine räumliche Beziehung zu ihm haben, und natürlich ist diese für beide verschieden.
Enthalten in Staschok 2007, 65-66; Tittle 2005, 142-143.