Stellen wir uns eine vorgeschichtliche Zeit vor, in der Menschen beschränkt waren auf eine Sprache, die ich Rylesche Sprache nenne: eine Sprache, in der das grundlegende beschreibende Vokabular von den öffentlichen Eigenschaften (public properties) von öffentlichen Objekten handelt, die einen Ort im Raum haben und in der Zeit dauern. Außerdem haben sie logische Operatoren wie Kon- und Disjunktion, Quantifikation und Negation. Starken Gebrauch machen sie vom unterordnenden Konditional. Außerdem können sie umgehen mit lockereren logischen Beziehungen wie Vagheit.
Welche Möglichkeiten müssten einer solchen Sprache hinzugefügt werden, damit diese Frühmenschen sich selbst und andere als denkend, beobachtend, fühlend erkennen könnten?
Wilfrid Sellars: Empiricism and the philosophy of mind. - Cambridge / Ms : Harvard UP, 1997, 91-93. (EA 1956).
Der Abschnitt mit den Ryleschen Vorfahren ist abgedruckt in einer deutschen Übersetzung: Wilfried Sellars: Der Empirismus und die Philosophie des Geistes. In: Peter Bieri (Hg.) Analytische Philosophie des Geistes. Hain : Königstein, 1981, 184-197, hier 185-186.
Sellars meint, dass der erste Schritt sein müsste, die Sprache um die Möglichkeit zu erweitern, über Bedeutungen zu reden, also Sätze zu formulieren wie „'Red' bedeutet rot“. Außerdem müssten die Ryleschen Vorfahren in der Lage sein, das verbale Verhalten der anderen in Kategorien der Bedeutung zu beschreiben. Und da für das Reden über das, was man meint, die Beziehung des Meinens charakteristisch ist, die man auch braucht, um über die Beziehung von intentionalen Zuständen zu reden, könnte es doch sein, dass hier die Suche schon am Ende angekommen ist.