Wenn der Nutzensummenutilitarismus wahr wäre, würde es genügen, die Zahl der möglichen glücksfähigen Wesen so weit als möglich zu erhöhen. Auch wenn das individuelle Glück möglicherweise gering wäre, würde doch die große Zahl wenig glücklicher Wesen in der Summe einen höheren Gesamtglückswert zur Folge haben. Für dieses Argument hat die Literatur den sprechenden Namen „Kalkutta-Lösung“.
Talbot Page: Conservation and economic efficiency : an approach to materials policy. - Baltimore, London, 1977. S. 158.
Ich habe von diesem Szenario zuerst in Nida-Rümelins Vorlesung gehört, siehe die Anmerkungen zum Glücksmonster.
Birnbacher (Verantwortung für zukünftige Generationen, S. 85) wendet ein, dass sich die Kalkutta-Lösung aus dem Nutzensummenutilitarismus nur ableiten lasse, »wenn man den Gesichtskreis auf den Zeitraum einer oder weniger Generationen einengt.« Auf längere Sicht wird der Ressourcenverbrauch der Menschenmasse zu groß sein, um »das Erreichen des intergenerationellen Nutzenmaximums« nicht zu gefährden. Das heißt also: nach Birnbacher ist das Szenario nicht geeignet, den „NSU“ ad absurdum zu führen.