Wie ist es, eine Fledermaus zu sein? Fledermäuse navigieren bekanntermaßen mit ihren Ohren und einer Art Echolotung, nicht mit den Augen. Können wir uns vorstellen, wie das ist? Können wir uns vorstellen, wie es sich für eine Fledermaus anfühlt, eine Fledermaus zu sein?
Thomas Nagel: What is it like to be a bat? Philosophical review 83 (1974) H. 4, 435-450, hier 439. Deutsch z.B. in: Peter Bieri (Hg.): Analytische Philosophie des Geistes.
Nagels berühmtes Szenario versucht zu zeigen, dass wir nicht wissen können, wie es ist, eine Fledermaus zu sein: dass demnach, selbst wenn uns alle physikalischen Tatsachen der Welt bekannt wären (z.B. die Zustände im Hirn der Fledermaus), uns Wissen fehlen würde. Er baut diese These aus zum Bild der beiden unvereinbaren Standpunkte, die unser Weltbild ausmachten: dem objektiven (the view from nowhere, wie es in seinem berühmten Buch heißt), und dem subjektiven. Dass etwas oder jemand Bewusstsein hat, bedeutet nach Nagel, dass es sich irgendwie anfühlt, dieser jemand oder dieses etwas zu sein.