Man stelle sich vor, ein Chirurg entdeckt, dass seine Assistenten einen Fehler gemacht haben. Zwei Leute, Mr. Brown und Mr. Robinson, wurden am Gehirn operiert wegen eines Tumors, und beiden wurde das Hirn dazu entnommen. Bei der Wiederherstellung wurde das Gehirn von Brown in den Körper von Robinson gesteckt und umgekehrt. Der eine der beiden stirbt sofort, aber der andere erwacht: mit Robinsons Körper und Browns Hirn: nennen wir ihn Brownson. Als Brownson das Bewusstsein erlangt, zeigt er sich geschockt, wie sein Körper aussieht, dann sieht er den toten Körper Browns und sagt: „das bin ich da drüben“. Er erkennt Browns Familie und zeigt in der Folge alle Charaktereigenschaften Browns, er antwortet auf die Frage, wer er sei „Brown“. Wer ist er?
Sydney Shoemaker: Self-knowledge and self-identity. Ithaca/NY : Cornell UP, 1963, 23-24.
Was macht (für uns, konzeptuell) die Person aus? Der Körper? Der Geist? Das Gehirn? Shoemaker meint offenbar, dass es nicht der Körper sei. Das Gehirn sei es auch nicht: denn man könne sich ja ebenso gut vorstellen, dass Robinsons Körper mit Browns Gehirn alle Charakteristika und Eigenschaften Robinsons zeigt.
Gedankenexperimente wie dieses beantworten die Frage nicht, was die Person ist: sie zeigen nur, welche Grenzen der Begriff für uns hat bzw. wie sich diese Grenzen erweitern lassen.